Keine Ursache (2023) Fotografia da Rea Schenk

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Ich hörte es und dachte, ich höre nicht richtig. Am Nachbartisch saß eine Frau mit ihrer Tochter. Also ich denke, es war ihre Tochter, Sie kennen das: Dinge, Sachverhalte, Situationen lassen uns wie selbstverständlich auf etwas schließen, ohne dass wir eigentlich sicher sein können. Im Grunde könnte es auch sein, dass eigentlich das kleine Mädchen[...]
Ich hörte es und dachte, ich höre nicht richtig. Am Nachbartisch saß eine Frau mit ihrer Tochter. Also ich denke, es war ihre Tochter, Sie kennen das: Dinge, Sachverhalte, Situationen lassen uns wie selbstverständlich auf etwas schließen, ohne dass wir eigentlich sicher sein können.
Im Grunde könnte es auch sein, dass eigentlich das kleine Mädchen die Mama, die Nichte oder das Nachbarskind ist und vielleicht in den Körper einer Großen schlüpfte, einfach um mich zu verwirren. Ich weiß es nicht, aber ich hörte sie lamentieren: „Das weiß doch jeder, dass zuerst die Henne da war und dann das Ei.“ Vermutlich gab es diese überaus spannende Unterhaltung anlässlich des Osterfestes und der Geschichte mit dem Hasen und dem Ei. I guess. Jedenfalls lag mein Ohr neben ihrer Limonade auf dem Tisch und meine Gedanken flatterten zur Henne. Was ist da dran an dieser uralten Frage nach einer Ur-Causa, dass sie sogar ein Kind umtreibt, das doch Besseres tun könnte: Ball spielen, Limo schlürfen, TikTok-Videos ansehen? Wie kommen diese Fragen da rein in diesen kleinen Kopf? Sind es ihre Locken, kommen sie durch die Nase hinein? In welchem Alter rutscht die Annahme einer Kausalität auf unerklärlichen Wegen durch unsere Hirnwindungen und löst das ab, was zuvor Formen und Farben über die Welt verrieten oder ohne zu verraten offen ließen? Die Interpretation all dessen, was wir sehen oder annehmen oder ahnen und abwehren, vermissen vielleicht, nicht erklären können und was uns mit offenen Mündern staunen lässt: „Aha, so ist das.“
Das lässt mich staunen, immer und immer wieder. Und während ich so darüber nachsinne, verschwinden Hase, Henne und Kind und machen einer Ente Platz, die sich von links an die Frau ranschleicht. Sehen Sie das? Zustände sind das, es ist unglaublich. Seien Sie froh, dass Sie Ihren eigenen Kopf haben und nicht in meinem Kopf stecken ... ;)

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Kunst ist für Rea Schenk ein Umgang mit dem Unaussprechlichen. Eine Gelegenheit, gängige Kategorien zu hinterfragen und angemessen neu zu etablieren. Als Ingenieurin ist sie Quereinsteigerin in der Kunstszene. Sicherlich nicht zufällig und aus verschiedenen Gründen hat sie digitale Kunst im Moment als das Richtige für sie gefunden, experimentiert aber zunehmend in Kombination mit tradierten Techniken. Technologie ist für sie keine narzisstische Kränkung ihrer Grenzen, sondern eine Erweiterung und Hilfe, um auszudrücken, was andere Sprache nicht zulässt. Ursprüngliche Fotografien verändern sich, werden mitunter verworfen, neu arrangiert, bearbeitet mit ganz unterschiedlichen Techniken und zunehmend auch komplett übermalt. Rea wählt den Weg, der immer etwas mehr will, das Dazwischen sucht. Der das Atmosphärische einzufangen sucht, das, was nicht sagbar ist.


WER?

Frau, Künstlerin und Technikerin, geboren 1969 in Berlin. Grafikdesign war früh meine Leidenschaft, aber ich hatte lange nicht den Mut. Neben grafischen Arbeiten für kleine Museen, Vereine, Musiker und kleine Agenturen ging der Weg zunächst in die Technik. Als Ingenieurin bin ich über das technische Zeichnen und Fotografieren zurück zum CAD und zu meiner Leidenschaft gekommen.

WIE?

schwarz-weiß, modern, abstrakt, magenta, tief, überfließend, harmonisch, philosophisch, geometrisch, schräg, texturiert, sprudelnd, anders, unaussprechlich, einfarbig, leise, grün, digital, blau, dankbar, lebhaft, transparent, visuell, betoniert, amorph, türkis, anders, wortlos, kreativ, chaotisch, laut, zeitgenössisch, psychologisch, experimentell, figurativ, mutig, asymmetrisch, fröhlich, eindrucksvoll.

WAS?

Illusion, Pixel, Pop Art, Abstrakt, Logos, Hoffnung, CAD, Ahnung, Urban Art, Vektoren, Druck, Hydra, Collage, Bildende Kunst, Fotografie, Unsagbares, Form, Kultur, Computerkunst, Farbe, Graffiti, Technik, Glück, Design, Symbolismus, Berlin, Maximalism, Unikat.

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