Dieter Stockmann
Ausbildung im Lehratelier für Werbegestalter in Bernburg
5 Jahre Technisch-Organisatorischer Leiter für Auslandsausstellungen für ORWO Wolfen
4 Jahre Abendstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Fachrichtung Aktzeichnungen und Illustration für Buchgestaltung
5 Jahre Werberegie bei der DEWAG WERBUNG Leipzig
6 Jahre als Fotomodel für verschiedene namenhafte Firmen der DDR
Aufnahmeleitung beim Fernsehen der DDR
11 Jahre Galerieleiter der Galerie am Hansering in Halle / Saale des staatlichen Kunsthandels der Deutschen Demokratischen Republik
Geschäftsführer der Zukunftswerkstatt Leipzig
8 Jahre Dozent für therapeutischer Gestalten
Lehrer für Grundlagenstudium beim Europäischen Bildungswerk Halle
12 Jahre künstlerischer Leiter der Jugendkunstschule Bitterfeld
therapeutisches Arbeiten mit behinderten Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Einrichtungen des Trägerwerkes Soziale Dienste Sachsen Anhalt
Seit 2000 freischaffend als Maler und Grafiker in Halle Saale tätig
Entdecken Sie zeitgenössische Kunstwerke von Dieter Stockmann, stöbern Sie in den neuesten Kunstwerken und kaufen Sie online. Kategorien: zeitgenössische deutsche künstler. Künstlerische Domänen: Malerei, Collagen. Art des Kontos: Künstler , mitglied seit 2022 (Ursprungsland Deutschland). Kaufen Sie die neuesten Arbeiten von Dieter Stockmann auf ArtMajeur: Entdecken Sie beeindruckende Werke des zeitgenössischen Künstlers Dieter Stockmann. Durchsuchen Sie Kunstwerke, kaufen Sie originale oder hochwertige Drucke.
Bewertung des Künstlers, Biografie, Atelier eines Künstlers:
Neue Kunstwerke • 160 Kunstwerke
Alle ansehenAnerkennung
Veröffentlicht in den Medien
Der Künstler wurde in den Medien, Radio- oder Fernsehpresse veröffentlicht
Der Künstler wurde in den Medien, Radio- oder Fernsehpresse veröffentlicht
Herausgeber's Wahl
Die Arbeiten des Künstlers wurden von der Redaktion bemerkt
Die Arbeiten des Künstlers wurden von der Redaktion bemerkt
Professioneller Künstler
Übt den Beruf des Künstlers als Haupttätigkeit aus
Übt den Beruf des Künstlers als Haupttätigkeit aus
Biografie
Ausbildung im Lehratelier für Werbegestalter in Bernburg
5 Jahre Technisch-Organisatorischer Leiter für Auslandsausstellungen für ORWO Wolfen
4 Jahre Abendstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Fachrichtung Aktzeichnungen und Illustration für Buchgestaltung
5 Jahre Werberegie bei der DEWAG WERBUNG Leipzig
6 Jahre als Fotomodel für verschiedene namenhafte Firmen der DDR
Aufnahmeleitung beim Fernsehen der DDR
11 Jahre Galerieleiter der Galerie am Hansering in Halle / Saale des staatlichen Kunsthandels der Deutschen Demokratischen Republik
Geschäftsführer der Zukunftswerkstatt Leipzig
8 Jahre Dozent für therapeutischer Gestalten
Lehrer für Grundlagenstudium beim Europäischen Bildungswerk Halle
12 Jahre künstlerischer Leiter der Jugendkunstschule Bitterfeld
therapeutisches Arbeiten mit behinderten Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Einrichtungen des Trägerwerkes Soziale Dienste Sachsen Anhalt
Seit 2000 freischaffend als Maler und Grafiker in Halle Saale tätig
-
Nationalität:
DEUTSCHLAND
- Geburtsdatum : unbekanntes datum
- Künstlerische Domänen: Werke von professionellen Künstlern,
- Gruppen: Professioneller Künstler Zeitgenössische Deutsche Künstler

Laufende und bevorstehende Kunstveranstaltungen
Noch keine Daten verfügbar
Einflüsse
Ausbildung
1970 - 1975
Hochschule Leipzig für Grafik und Buchkunst Fachrichtung Illustration
Leipzig,
Sachsen,
Deutschland
1955 - 1958
FA Gebrauchswerber
Bernburg,
Sachsen Anhalt,
Deutschland
Künstlerwert zertifiziert
Noch keine Daten verfügbar
Erfolge
Aktivität auf ArtMajeur
Letzte Änderungen am: 26.04.2025
(Mitglied seit 2022)
Bildansichten: 108.063
Artworks by Dieter Stockmann wurde zu den Lieblingssammlungen hinzugefügt: 68
Neueste Nachrichten
Alle Neuigkeiten vom zeitgenössischen Künstler Dieter Stockmann
Hinzugefügt am 27.02.2022
STIMMEN ÜBER MEINE PERSON
ANNÄHERUNG
Jeder Maler bringt seine Bilder ohne Publikum zur Welt.
MALEN IST EINE STUMME ZWIESPRACHE,
schmerzhaft, berauschend.
MALEN IST ABER AUCH ARBEITSFIEBER,
stiller Fleiß und heimliches Glück.
Mit Herzklopfen trägt der Maler dann seine Bilder zu Ausstellungen und entlässt sie ins laute Leben.
Er sieht sich dabei mit einer Vielzahl von Erwartungen an Kunst konfrontiert,
die er nicht alle bedienen kann und auch nicht bedienen will.
Nicht wenige Betrachter fühlen sich ihrerseits nun aufgefordert, seine Bilder in die Kategorien GEFÄLLT MIR oder GEFÄLLT MIR NICHT einzuordnen.
Zwangsläufig muss ein solches BILDERANGUCKEN im Missverständnis enden,
denn Kunst wird erst interessant, wenn ich mich als Betrachter über die erste emotionale Anmutung hinauswage.
Und sind es dann nicht gerade die ungewohnten Bilder, die mich in einen Dialog verwickeln können?
UND NUN KANN KUNST SPANNEND WERDEN,
denn ICH spüre auf einmal DIE SICHT EINES MENSCHEN AUF DIESE WELT.
UND WAS FÜR EINE INTERESSANTE UND VIELSCHICHTIGE WELT
LÄSST SICH IN DEN BILDERN STOCKMANNS ERKENNEN?
Für mich sind das psychische Landschaften, die ich mit meinen Augen durchwandern kann,
sind es BILDTRÄUME voller Mitteilungen über geheime Ängste, innere Erregung und stille Melancholie.
Da entwickeln Bildfiguren Eigenleben, fordern mein Assoziationsvermögen und spielen mit meiner Phantasie.
Da habe ich Einblick in einen Menschen, messe seine innere Befindlichkeit mit der meinen.
ICH ERKENNE MICH WIEDER in seiner Sehnsucht nach VITALER LUST und nach LEBEN.
Da bestaune ich sein Inszenierungsvermögen, seinen Erfindungsreichtum und seine Fabulierfreude.
Dieter Stockmann akzeptiert diese Welt des Gefühls und der Phantasie als wichtigen Teil seines Menschseins.
Für mich sind seine Bilder damit im weitesten Sinne auch Argumente gegen kaltes Realdenken und Gefühlsarmut,
IN DER FÜR TRÄUME KEIN PLATZ MEHR IST.
Welcher Mittel bedient sich Maler STOCKMANN, um seine MITTEILUNGEN ZU TRANSPORTIEREN?
DIETER STOCKMANN MALT.
Er kennt die emotionalen Wirkungen der Farbe, formt Farbzusammenhänge
und Farbklänge, assoziiert damit Gefühlszustände.
Diese emotionale Seite des Bildermalens geht einher mit dem rationalen Bemühen um Bildordnung und Komposition.
In diesem Spannungsfeld von Konstruktion und psychischer Improvisation,
also im Streit zwischen GEFÜHL UND VERSTAND, verdichtet er seine Bilder.
Damit werden sie im wahrsten Sinne des Wortes VIELSCHICHTIG.
Da entdeckt man noch tiefer liegende Farbschichten durch spätere Übermalungen.
Da behaupten sich pastöse Farbflächen neben zarten Lasuren,
stehen fiebrig-feuchte Pinselspuren neben trockenen Kreidestrichen.
Dieter Stockmann erprobt die unterschiedlichsten Maltechniken:
Ölfarbe, Acryl, Gouache, Tempera, Ölpastell. Er bedient sich ihrer, und das oft sehr unkonventionell.
Neben der Farbe setzt er auch graphische Mittel ein. Linien verweben seine Bilder, ganze Linienbündel werden zu wundersamen Strukturen.
Diese graphischen Elemente sind mal stabilisierendes Gerüst, können aber auch zu feinnervigen Filigranen verädern.
Immer aber verschmelzen sie mit Farbe und machen insgesamt
den Reiz der STOCKMANNSCHEN MALEREI für mich aus.
Dieter Stockmann weiß um die vielfältigen Möglichkeiten künstlerischer Haltungen in diesem Jahrhundert.
So ist für mich durchaus eine Verwandtschaft mit Paul Klee und Max Ernst zu spüren; gibt es Beziehungen zu Kafka.
Doch nie malt er dieses Wissen vordergründig in seine Bilder. Wenn er sich dadurch
nur schwer einer bestimmten Kunstrichtung zuordnen lässt, ist es für mich kein Fehler.
Sein Lebenslauf weist seine SCHULEN aus. Seine früheren Tätigkeiten forderten und förderten seine Kreativität und seine Menschenkenntnis.
Dieter Stockmann arbeitet seit vielen Jahren als Galerist in Halle.
Kenner schätzen sein feines Gespür für Künstler und künstlerische Qualität,
seinen großen Respekt vor künstlerischen Leistungen und seine Ideen als Kunsthändler.
Seit mehreren Jahren malt er nun Bilder.
Bilder, die nicht bequem zu erschließen sind und nicht mit Abbildartistik gefallen wollen.
BILDER, die aber reicher machen können, wenn man sich ihnen aufschließt.
Erich Weber 1989
BALANCE ZWISCHEN WUNSCH UND WIRKLICHKEIT
Dass Kunst niemals Erwartungshaltungen zu bedienen hat, liegt auf der Hand, aber mein Kunstverständnis war wohl eher linear, gerichtet auf die Reflexion von Themen, die in einer bestimmten Zeit doch einfach alle interessieren mussten. Es ist in sich wieder eigentümlich stimmig, dass wir uns nie über Kunst unterhielten, obwohl im Laufe der Jahre vielfach Gelegenheit dazu gewesen wäre – Dieter Stockmann war inzwischen der erfolgreiche Galerist, ich ein Kunstkritiker.
Ein Kreis musste sich noch schließen, die empirische Erfahrung war mit verallgemeinerbarem Wissen in ein Verhältnis zu setzen. Das kann man auch anders sagen: Etwas vom Leben verstehen lernen heißt etwas von dessen Komplexität zu ahnen, von der Verbindung des Heute mit der Tradition und der Zukunft, von der Tatsache, das Erlernbares angereichert werden muss mit Träumen, Sehnsüchten, Stimmungen und Erinnerungen. Das alles habe ich in Dieter Stockmanns Bildern gefunden. Und deshalb wahrscheinlich hat mich die relativ leicht beschreibbare ästhetische Ebene bei ihnen nicht sonderlich interessiert. Für mich sind schwebend gesetzte Lasuren, tektonische Wirkungen von pastösen Farbschichten oder gliedernden Lineaturen nur selbstverständliche Übertragungsmechanismen. Wäre da nichts mitzuteilen, hätte die ganze Artistik keinen Sinn.
Aber es spricht ein Maler von sich, von seinem Gefühlsspektrum zwischen größter Freude und tiefster Melancholie, gibt versteckte Hinweise auf sein inneres Museum und lässt über einen zentralen Punkt in seinem Leben keinen Zweifel offen: Dieter Stockmann ist harmoniesüchtig.
Seine Malerei hat zweifellos viele Facetten, aber mir scheint, sie ist im Letzten vor allem der wunderbaren Utopie verpflichtet, es ließe sich zwischen Wunsch und Wirklichkeit eine stetige Balance herstellen. Wie schwierig
dies tatsächlich ist, weiß sowohl der Maler als auch der Betrachter. Aber noch etwas steht fest: Jeder findet entweder seine oder keine Wahrheit. Für diesen Prozess liefern die Bilder des Dieter Stockmann keine Argumentationshilfen. Man muss zuerst mit sich selbst umgehen können, um ihrem Sinn sinnlich und sinnvoll auf die Spur zu kommen. Dann bemerkt man – mir ist es so gegangen – etwas voller Erstaunen: Diese Bilder haben nichts mit der Wahrheit, aber alles mit der eignen Erfahrung zu tun.
Textauszug zur Personalausstellung im G.-W.-Leibniz-Klub Leipzig,
von Dr. Peter Guth, 1990
Mutwillige FINGERZEIGE zu heiteren BILDERRÄTSELN
Die Bilderwelt Dieter Stockmanns ist ebenso bizarr wie poetisch. Liebevolle Erfindungen voll heiterer Gelassenheit wechseln mit ironisch karikierten Phänomenen; neben Nahaufnahmen phantastischer Feste üben groteske Masken kuriose Drohgebärden. Wer sich in diese Traumlandschaften verirrt, tut es mit Gefahr für die übliche Wahrnehmung. Aus den labyrinthischen Details der Bilder gibt es so schnell kein Entrinnen.
Die jüngste Ausstellung des Museums Schloss Bernburg stellt den halleschen Maler, der seine galeristischen Bemühungen mittlerweile zu Gunsten der freischaffenden Tätigkeit aufgegeben hat, erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor. Das große Interesse, das die Vernissage fand, wird durch die handwerkliche Qualität und die Originalität der Imaginationen vollauf gerechtfertigt – Stockmann hat im Stillen ein beachtliches Werk erarbeitet, dessen jüngste Beispiele zudem eine von Vorbildern gelöste eigene Handschrift deutlich offenbaren.
Da sind zunächst jene Masken, die das Interesse an archaischer Formensprache ebenso demonstrieren wie den spielerischen Umgang mit dämonischen Vorbildern. Stockmann nimmt seinen Exponaten jede kunstgewerbliche Peinlichkeit, indem er sie mit wild wuchernden Farbschichten überzieht und so auf die Spitze karnevalistischer Extravaganz treibt.
Nicht minder phantastisch geben sich graphische Zyklen wie die „Köpfe“, die das klassische Brustbild in amorphe Grotesken auflösen und durch hintersinnige Bildtitel wie „Der Überstudierte“ kommentieren. Überhaupt sind die Namen ein wesentlicher Fingerzeig des Autors, den man jedoch nicht beim Wort nehmen sollte – häufig führen Bezeichnungen vorsätzlich am Ziel vorbei und verschlüsseln mutwillig die ohnehin komplexen Bilderrätsel.
Die finden ihren prächtigsten Ausdruck in den Gemälden des Künstlers: Hier werden im guten Sinne manieristisch anmutende Kompositionen aus akribisch schraffierten Farbflächen zusammengefügt, die in den anatomischen Unwahrscheinlichkeiten der Figuren eine Entsprechung finden. Stockmann ist ein Meister der pittoresken Dekoration – die bei der Eröffnung der Ausstellung ausgesprochene Mahnung des Museumsdirektors, sich schnell noch ein Gemälde zu sichern, dürfte nicht vollkommen aus der Luft gegriffen sein.
Andreas Hilger 1994
WUNSCHTRAUM SEIT JE – EINFACH NUR NOCH MALEN
Aus einem Wink des Schicksals wurde ein neuer Lebensentwurf
„Ich habe das als Wink des Schicksals genommen und habe gesagt: So, jetzt machst du endlich das, was du schon so lange machen wolltest – malen.“ Dieter Stockmann ist ein, wenn auch sehr jugendlich wirkender, Mittfünfziger. Wenn einer mit so heiterer Gelassenheit in einem Alter, in dem andere schon mal an die Pension denken, mir nichts dir nichts sein ganzes Leben umkrempelt, was steckt dahinter? Trotz, Leichtsinn oder einfach ein staunenswerter Optimismus, der so unerschrocken wie fest auf die eigene Kraft baut? Stockmann scheint unerschöpflich viel von dieser Kraft zu haben. In der Begegnung mit ihm wird das eindringlich spürbar.
Dabei war der eingangs erwähnte Schicksalswink durchaus von der harten Sorte. Die dreijährige Tätigkeit als Geschäftsführer und Dozent für Gestaltung bei der Zukunftswerkstatt Leipzig mündete für ihn direkt in die Arbeitslosigkeit. Grund: Einsparungen bei den vom Arbeitsamt finanzierten Weiterbildungsmaßnahmen. Dabei hatte ihm diese Tätigkeit ein lustvolles Ausprobieren seiner weitgefächerten Kreativität bedeutet. Die Zukunftswerkstatt bildete Tanz-, Gestaltungs- und Suchttherapeuten aus. Mit ihnen entwickelte er ungemein phantasievolle Programme für die Arbeit mit Patienten oder sozialen Gruppen. Mit dem schönen Erfolg, dass jeder Absolvent einen Arbeitsplatz fand.
Das „Aus“ verwandelte Dieter Stockmann in seine ganz persönliche Zukunftswerkstatt. „Wenn ich jetzt endgültig nur noch Maler sein will, ist mir natürlich klar, dass das ziemlich spät ist. Aber ich fange ja nicht bei Null an“, ist er sich trotz all der Unwägbarkeiten dieses Entschlusses gewiss. Für den gebürtigen Wolfener vom Jahrgang 1940, geschiedener Vater zweier studierender Töchter, gehört die Malerei seit über zwei Jahrzehnten so selbstverständlich wie notwendig zum Leben. Beruflich war das durchaus wechselvoll. Ausbildung und Tätigkeit als Gebrauchswerber, Ausstellungs- und Werberegie, Aufnahmeleiter beim Fernsehen. An der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst hat er ein vierjähriges Abendstudium absolviert. Schließlich war er über ein Jahrzehnt Galerist beim Staatlichen Kunsthandel. „Seine“ Galerie am Hansering in Halle war weit bekannt, ihre Schließung 1991 ein in der Saalestadt schmerzlich verspürter Verlust kultureller Substanz.
Auch das gehört zu Dieter Stockmanns gelebten Maximen: „Was vorbei ist, ist vorbei.“ Blick zurück ohne Zorn, wenn auch in seiner verschachtelten Gründerzeit-Wohnung in Halle allenthalben Bilder und Keramisches auf seine enge Beziehung zur ostdeutschen Kunstszene weisen. Ansonsten sind die Wände derzeit ungewohnt kahl. Wo sonst dicht an dicht eigene Arbeiten hängen, gibt es Lücken. Gemälde, Zeichnungen und Masken sind im Bernburger Schlossmuseum. Da wird die erste umfängliche Personalausstellung von Dieter Stockmann eröffnet.
Erfolg und Bestätigung für den Autodidakten, dessen Aufnahme in den DDR-Verband Bildender Künstler scheiterte. Was ihn aber unverdrossen weiter malen ließ. Kleinere Ausstellungen gab es auch da schon. Die Bernburger Schau jedoch ist alleine schon durch ihren Umfang – über achtzig zum Teil großformatige Werke – vorerst ein Höhepunkt. Die meisten Arbeiten stammen aus den vergangenen beiden Jahren. Wohl ist der gestalterische Umgang freier geworden im Vergleich zu früher Geschaffenem, geblieben ist jedoch das bewusste Ausnutzen emotionaler Wirkungen der Farbe. Bizarre Zeichnungen, Bildfindungen zwischen Vegetation und Architektur, gerne philosophierende Titel sind charakteristisch. Ein neues Ausdrucksmittel sind plastische Arbeiten, geheimnisvolle Masken, mit denen Stockmann eine Verbindung zu seinen Bildern anstrebt.
Vor der Bernburger Schau ist der überaus vitale Künstler wiederum voller Optimismus: „Ich hoffe, dass ich erkennbar meinen Stil gefunden habe. Dass der nicht so ganz leicht einzuordnen ist, ist wohl ein Plus.“ Mit dieser Haltung und zupackender Unerschrockenheit („Ich bin pragmatisch genug, auch kleinere Brötchen backen zu können. Außerdem weiß ich, dass keiner von alleine kommt, um meine Bilder zu wollen.“) hat er inzwischen weitere Kontakte aufgebaut, plant Ausstellungen, arbeitet an einem Mappenprojekt. Und macht eben das, was er schon immer machen wollte: er malt.
Margit Boeckh 1994
TRÄUME KUNSTVOLL IN MASKEN GEBANNT
Galerie Zeitkunst – Dieter Stockmann zeigt Malereien, Zeichnungen und Objekte
Zu einer ungewöhnlichen Ausstellung lädt derzeit die Galerie Zeitkunst ein. Unter dem Titel „Masken“ zeigt der hallesche Künstler Dieter Stockmann Malereien, Zeichnungen und Objekte, die sich um die Wandelbarkeit des menschlichen Antlitzes und seine Abstraktion drehen.
Die Fähigkeit Stockmanns, menschliche Befindlichkeiten, abstrakte Themen und Stimmungen in die Form von Masken zu bannen, ist bereits bekannt. Schon in der Personalausstellung des Autodidakten waren 1994 im Bernburger Schlossmuseum Arbeiten zu sehen. Längst beschränkt sich Dieter Stockmann nicht mehr nur auf das dreidimensionale, zusammengebaute Objekt. Das menschliche Gesicht, das er kunstvoll zur Maske erstarren lässt, ist auch auf Papier und Leinwand zum Träger von Botschaften und Träumen geworden. Interessant ist die Hinwendung zum reliefartigen Bild.
Die gezeigten Federzeichnungen des Künstlers bilden zu den theatralisch wirkenden Masken eine ideale Ergänzung. Mit dünnem Strich skizzierte Figuren stolzieren da durch die Welt –als sei das ganze Leben ein Theater.
Artikelauszug Mitteldeutsche Zeitung 1997
MASKENTANZ UND GARTEN EDEN
Zu Gast im Atelier des halleschen Künstlers Dieter Stockmann
Zahlreiche Vorhaben
Der Garten Eden. Gibt es ihn? Wo kann man ihn finden? Der Hallenser Maler und Grafiker
Dieter Stockmann hat diese ungewöhnliche Frage seinen Schützlingen in der Bitterfelder Jugendkunstschule gestellt. Und ihnen klar gemacht, dass das erträumte oder vielleicht in manchen Momenten reale Paradies auch in einem selbst sein muss.
Im nächsten Jahr werden künstlerische Arbeiten der Kinder darüber Auskunft geben.
Und ablesbar wird sein: „Der Garten Eden ist das Bild von unserer Haltung zur Welt.“
Expressive Bilder
Der 63-jährige ist kein notorischer Grübler. Aber die Liebe zum Dasein und die Achtung vor der begrenzten Zeit auf dieser Erde zwingen ihn, genau hinzusehen. Etwas genau zu erfühlen. Mit all der ruhigen Heiterkeit, die seinem Wesen eigen, mit all der Traurigkeit, zu der er fähig ist. Und mit all der Lust, beides auch künstlerisch ausleben zu können. Hier, in seinem Atelier, eingebettet in diese schöne, verwinkelte Wohnung mit Blick auf den verwunschenen Garten im Hallenser Mühlwegviertel.
Doch – vielleicht hätte er nie diese großformatigen expressiven Bilder gemalt, auf denen die Farben explodieren, loderndes Rot gegen kühles Blaugrün drängt. Die in verfremdeter Form reale Erfahrungen widerspiegeln und mit Motiven aus der Kunst- und Kulturgeschichte spielen: Woher kommen wir? Was finden wir dort? Denn Dieter Stockmann war zu DDR-Zeiten vornehmlich Galerist. Seine Galerie am Hansering war eine gefragte Adresse für Künstler und Kunstsuchende gleichermaßen.
Zwar hat er schon damals gemalt und Ausstellungen gehabt, „doch meine Intentionen musste ich zurückstellen“, sagt er. Dann die Wende. „Die Miete für die Galerie stieg von 1200 auf 8000 Mark Und alle Kunden blieben weg.“ Zeit des Wandels und der Selbstbefragung. „Der Verlust der Galerie“, so sieht er es heute, „war auch eine Befreiung. Ich konnte mich als Maler vorstellen.
Doch zunächst wurde er für zwei Jahre Geschäftsführer der Zukunftswerkstatt Leipzig und lehrte auch dort. Und setzte sich erstmals mit dem Thema Masken auseinander, als ein entsprechender Tanz erarbeitet wurde. „Masken“, sagt Dieter Stockmann, „gehören noch heute zu meinen Hauptthemen.“ Denn das was ihn künstlerisch bewegt, hat mit „dem Licht- und Schattendasein des Menschseins in allen Variationen“ zu tun. Und da gehören Masken dazu, die ganz unterschiedlichen, die, die jeder in sich trägt und benutzt. Doch auch die realen Masken und ihre Ursprünge und Bedeutungen interessieren ihn. Und fast jedes Jahr fährt er zu Baseler Fastnacht, jenem für ihn so besonderen Ereignis, das „eine ganz ruhige Geschichte ist, mit Pikkoloflöten und ohne Klamauk.“ Und dreidimensionale Masken hat er auch mit den Kindern der Jugendkunstschule erarbeitet – bei Kunstwettbewerben wurde diese mit Preisen überhäuft.
Katalog und Buch
Adventszeit bei Dieter Stockmann heißt: Zeit des Wohlfühlens. Kerzen, der Kranz und andere Musik als sonst. Mahalia Jackson zum Beispiel und ihre Weihnachtslieder. Doch werden diese Wochen ebenso zum Arbeiten genutzt, wie andere auch. Bis Weihnachten soll ein Katalog mit seinen Arbeiten fertig werden. Dazu hat er auch das Layout entworfen: Auf 64 Seiten der Querschnitt seines bisherigen Schaffens. Und er arbeitet an einer, bis zu 20 Bilder umfassenden Serie zum Thema „Liebespaare“ und an einer, die er „das andere Ich“ genannt hat. Und an Illustrationen zu „Geschichten aus der Mitte Deutschlands“. Das Buch wird im Frühjahr in einem thüringischen Verlag erscheinen.
Ein Stück vom Garten Eden findet Dieter Stockmann in seinem Atelier. „Und wenn der Betrachter meiner Bilder berührt ist oder heiter wird, dann ist doch alles gut“.
Artikel Mitteldeutsche Zeitung, Dezember 2003
Hinzugefügt am 27.02.2022
VITA
1988 Kulturbund-Galerie am Weinberg, Universität HALLE
1989 Kreismuseum, BITTERFELD
1990 Kulturbund-Galerie G.-W.-Leibniz-Klub, LEIPZIG
1991 Galerie “Theaterpassage“, LEIPZIG
1992 Galerie-Café, FRANKFURT/MAIN
1993 Vorstellung als Maler im Fernsehen MDR
und SFB in der Sendung „Zwischentöne“
1994 Schlossmuseum, BERNBURG
1995 Galerie Nikolai-Kirchhof, LEIPZIG
Galerie Gross, HALLE
Galerie Sparkasse,
Filiale Gr. Steinstraße, HALLE
1996 Galerie-Kirche, BAD SUDERODE
Mansfeld-Galerie, EISLEBEN
Greifengalerie, GREIFSWALD
Präsidium des Arbeitsamtes, HALLE
1997 Galerie Zeitkunst, HALLE
Landesversicherungsanstalt, HALLE
1998 Historisches Rathaus, BITTERFELD
1999 Kunstspeicher, FRIEDERSDORF-BERLIN
Galerie “Dinner for two”, HALLE
2000 Galerie im neuen theater, HALLE
Galerie “Dinner for two”, HALLE
2002 Galerie der AIDS-Hilfe, HALLE
2003 Galerie im cCe Kulturhaus Leuna
Galerie im ART und Ambiente, LEIPZIG
Dieter Stockmann kontaktieren
Eine private Nachricht an Dieter Stockmann schicken.