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Dezső Bednay

Budapest, Hungary
Artist (Artcraft)
Born unknown date

Dezsö Bednay: Einzeltexte zu seinem Werk

Dezsö Bednay hat in Auseinandersetzung mit dem ungarischen Konstruktivismus und seiner eigenen Ausbildung an der Budapester Kunstgewerbeschule seinen künstlerischen Lebensweg konsequent verfolgt. Sein Studium der Innenarchitektur bei Kaesz und Weichinger und die darauf folgenden Studien in Malerei und Grafik, Metall und Keramik ließen ihn das selbstständige Kunstwerk stets im größeren integralen Zusammenhang sehen, damit das einzelne Kunstwerk sich in einer wie immer gearteten Umgebung behaupten konnte.

Kleinplastiken

Seine Experimente mit Kunststoffplatten, wie sie im technischen Bereich als Isolationsmaterial in den fünfziger Jahren auftraten, suchten als Alternative zu dem traditionellen formbaren Tonmaterial des Modellierens, das neue Material künstlerisch zu gestalten. In seinen Kleinplastiken ging er den Besonderheiten dieses Kunststoff-Materials nach, das vielfältig formbar, durch Biegen und Einkerben der Kunststoffplatten, ihn zu Figuren anregte, die sich zu Umschließen scheinen, sich strecken und dehnen, und dabei selbst statische Gesetze etwa der Keramik überwinden können. Darüber hinaus lässt die Oberfläche unterschiedliche Texturen des verflüssigten und erstarrten Materials zu und erzeugt sowohl Glätte als auch blasige Frakturen, die er für die Oberflächen seiner Kleinplastiken vielfältig einsetzte. Die menschliche Gestalt in ihrer Statik und Bewegung auch in Auseinandersetzung mit archaischen Stelen stand für ihn dabei im Mittelpunkt. Der Mensch, insbesondere die junge Frau, Mutter und Kind, aber auch der Kopf, das Gesicht, die Maske sind Themen diese Arbeiten.

Holzreliefs

Das organische Material des Holzes stand ihm sowohl von der Innenraumgestaltung als auch vom Kunstwerk her besonders nahe. Kleinplastiken, die durch Perfektion und Glätte der einzelnen Formen, dann aber durch die abstrakte Zeichnung der Maserung heimischer und exotischer Hölzer besonders gekennzeichnet waren, führten ihn zur Gestaltung von Holzreliefs, die sich nun mit dem Phänomen der Flächengestaltung und einer Komposition kontrastierender Teilformen in diesem Material auszeichnen. Hier nun kommt das spezifisch konstruktivistische Moment zum Tragen, die Abstraktion der Naturformen zu neuen konkreten und synthetischen Formen. Der bipolare Kontrast von hellem und dunkelfarbigem Holz, entsprechend der Symmetrie der stilisierten menschlichen Gestalt und ihrem geometrischen Aufbau, eröffnete den Übergang zu kleinteiligen Holzreliefs. Sie verbanden die rein geometrischen Formen von Quadrat, Rechteck und Kreis mit organischen abstrahierten Bogenformen und führten diese unter Verwendung kontrastierender Hölzer zu Assemblage-haften Gestaltungen zusammen. Hierbei ist bezeichnend, dass der Künstler zu einem Motiv eine Fülle von Varianten nebeneinander stellt, oft auf einer Tafel von bis zu 20 Teilbildern, in denen sich Entwicklung, Variation und eine die vielen Teilformen einschließende Komposition ergibt.

Zeichnungen

Neben diesen plastischen Arbeiten hat den Künstler die farbige Zeichnung stets begleitet. Sie ist geistiges Zentrum seiner Arbeit, in ihr entwickelt sich experimentierend seine Phantasie, und hier realisieren sich auch die Entwürfe zu den plastischen Arbeiten. Doch sind diese Zeichnungen durchgestaltete, eigenständige Kunstwerke, die ebenso den Reiz der Idee, des Projekts, wie den des durchgestalteten Bildes besitzen. Die farbige Zeichnung bildet für ihn die geistige Mitte der vielfältigen Realisate, ob in Email, Kunststoff, Holz o.a. Jeden Tag entstand mindestens eine Zeichnung, das war und ist sein Programm. Die Zeichnung vermag, weitergehend als die plastischen Realisierungen, die zentralen Motive von Einzelfigur und Figurengruppe, von Gesicht und Maske auf analoge Formen zu beziehen, die sich in abstrahierenden Details des Landschaftlichen ebenso finden wie im Pflanzlichen. So ergeben sich ebenso fest umrissene Formen, wie solche von polymorphen Wesen, die zwischen Mensch und Kobold, Vogel und Amöbe oszillieren.

Emailbilder

Bekannt wurde der Künstler durch seine Emailbilder, in denen er seit den 70er Jahren sein spezifisches künstlerisches Medium fand. Wenngleich das flächige Email sonst eher für die Ausgestaltung von Architektur und Gerätschaften steht, so ermöglicht es dem Künstler, Dauerhaftigkeit und zugleich Farben von großer Leuchtkraft sowie ungewöhnliche Strukturen koloristischer Details zu erreichen. Die industrielle Eisenemail-Technik bot ihm die Möglichkeit, leuchtende und gedämpfte Farben zu erzielen, die kompakt in den Grundtönen, aber auch schimmernd in den Zwischentönen sind. Im Kupferemail hingegen erreichte er luzide Farben mit warmen Farbtönen, vorzugsweise in gold schimmerndem Rot, Orange und Gelb. Transparenz und Strukturierung des Kolorits können spiegelndes Leuchten des goldenen Kupfergrundes erreichen und nahezu unendliche Variationen von Farbmischung und feinen Strukturierungen ergeben. Profunde Kenntnis der Verfahren und ihre künstlerische Steuerung sind hierzu Voraussetzung. In der bravourösen Beherrschung dieser beiden Möglichkeiten sind die malerischen bzw. koloristischen Komponenten ebenso gegeben wie die grafischen des Linearen und Flächigen.

Diese Komponenten lassen sich bei den Emailarbeiten in besonderer Weise betonen. Doch auch hier sind die geometrischen Kompositionen mit ihren Form-Varianten und ihrem Raffinement von angewandter Symmetrie und bildhafter Gestaltung von Aufbau des Bildes aus Teilformen der einzelnen Email-Platten, aber auch der Durchgestaltung des einzelnen polymorphen Wesens zu vermerken. Der Aufbau des Bildes aus einzelnen Emailbildern in der Fläche führte den Künstler auch zu plastischen Gestaltungen, wobei die geometrische Grundform mit Emailplatten bekleidet wurde, oder abstrahierte polymorphe Wesen durch den Kontrast der farbleuchtenden Teilflächen geradezu unwirklich erscheinen.

Reliefbilder

Dieser Aufbau der Komposition aus Teilbildern einzelner Emailplatten führte ihn auch dazu, diese reliefmäßig in größere Bildgestaltungen einzubinden. Hierbei steht den intensiv farbigen und durch ihre Plattenkanten klar begrenzten Teilformen der größere, sie einbettende Zusammenhang einer plastisch modellierten Rahmenform gegenüber. Dieses Einbetten der Emailplatten in ein feines Farbrelief nimmt sowohl die Impulse des plastischen Modellierens mit Ton wie die Übertragung auf das weich Form- und Modellierbare des Kunststoffmaterials wieder auf, das somit von Dezsö Bednay in seinen künstlerischem Möglichkeiten begriffen wird. Auch dieses neue, aus einem außerkünstlerischen Bereich stammende Material des flüssigen Kunststoffkunstharzes wird gestalterisch verwendet und gemeinsam dem anderen der Emailplatten, zum reliefmäßigen Tafelbild zusammengeführt

Der Prozeß der Abstrahierung führte Dezsö Bednay zu den für ihn charakteristischen amorphen Gestalten und maskenartigen Gesichtern. Sie verband er mit Prinzipien und Formen der Geometrie, mit Symmetrie und Reihung. Doch setzt er deren Absolutheit stets das künstlerische von Variation und bildmäßiger Kompositionen entgegen. Seine Offenheit für neue Materialien und deren künstlerische Verwendung ließ ihn ebenso den Kunststoffen wie dem Email sich zuwenden. Gerade mittels der Email-Technik, mit ihrer Spannung von rationaler Steuerung und aleatorischen Momenten erreicht der Künstler - im Gegensatz zur reinen Pinselmalerei - eine spezifische Bildhaftigkeit, die er darüber hinaus mit dem Relief verbindet. Auch hierin liegt der spezifische Beitrag Dezsö Bednays zur Kunst seiner Zeit.

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