„Guernica“, ein berühmtes Kunstwerk, das die Schrecken des Spanischen Bürgerkriegs anschaulich und ergreifend darstellt, wurde 1937 von der Spanischen Republik erworben. Während des Zweiten Weltkriegs blieb das Gemälde jedoch auf Wunsch des Künstlers im Museum für Moderne Kunst untergebracht Kunst in New York. Erst 1981 kehrte „Guernica“ nach Spanien zurück und fand seinen Platz im Prado-Museum, bis es 1992 schließlich in das Reina Sofía-Museum verlegt wurde.
Es bestand von Anfang an ein Verbot, das Gemälde mit fotografischen Mitteln festzuhalten. Der Zweck war offensichtlich: „Guernica“ vor möglichen Schäden durch Kamerablitze zu schützen und ein authentisches Besuchererlebnis ohne Ablenkungen durch Geräte und erhobene Arme zu bieten. Diese Politik stieß bei manchen auf Unterstützung, stieß bei anderen jedoch auf Kritik, da sie sie als zu restriktiv und möglicherweise nicht mehr zeitgemäß ansah.
Genau dieser letzte Aspekt motivierte die Museumsleitung, das Verbot aufzuheben. Die Idee war, dass die Erlaubnis zum Fotografieren und damit die Weitergabe dieser Bilder nicht nur ein jüngeres Publikum ansprechen würde, sondern auch ein breiteres öffentliches Engagement fördern würde.
Interessante Fakten:
Im vergangenen Sommer hatte Mick Jagger, der Leadsänger der Rolling Stones, die exklusive Gelegenheit, das Kunstwerk „Guernica“ privat zu besichtigen, als das Museum nicht für die Öffentlichkeit zugänglich war. Bei dieser Gelegenheit erhielt er die Erlaubnis, ein Foto des Meisterwerks aufzunehmen.
Das Thema Besucherfotografie löst seit vielen Jahren intensive Diskussionen aus. Es gibt diejenigen, die argumentieren, dass solche Fotografien das Potenzial haben, Kunstwerken zu schaden, denen es an angemessenem Schutz mangelt, und dass sie die echte Erfahrung der Wertschätzung dieser Kunstwerke aus erster Hand nicht ersetzen können.