Aktivisten greifen Velázquez‘ „Rokeby Venus“ in der National Gallery an

Aktivisten greifen Velázquez‘ „Rokeby Venus“ in der National Gallery an

Selena Mattei | 08.11.2023 2 Minuten Lesezeit 0 Kommentare
 

Klimaaktivisten griffen Velázquez‘ „Rokeby Venus“ in der National Gallery an und protestierten gegen neue britische Öl- und Gaslizenzen. Das Gemälde wurde beschädigt und die Aktivisten wurden verhaftet, was Debatten über Umweltbelange und historische Bedeutung auslöste.


Klimaaktivisten gaben in der National Gallery in London eine mutige Erklärung ab, indem sie Diego Velázquez‘ berühmtes Meisterwerk „The Rokeby Venus“ ins Visier nahmen. In einem dramatischen Protestakt zielten zwei Mitglieder der Aktivistengruppe Just Stop Oil auf dieses ikonische Kunstwerk und erinnerten damit an einen historischen Vorfall von vor über einem Jahrhundert, als die Frauenrechtlerin Mary Richardson 1914 dasselbe Gemälde angriff.

„Die Rokeby-Venus“, auch bekannt als „Die Toilette der Venus“, ist ein gefeiertes Meisterwerk, das Velázquez zwischen 1647 und 1651 schuf. Es hat seit langem einen geschätzten Platz in der Sammlung der Nationalgalerie eingenommen, da es der Institution großzügig geschenkt wurde im Jahr 1906 vom National Art Collections Fund (heute bekannt als Art Fund). Der Erwerb war das Ergebnis einer öffentlichkeitswirksamen Spendenaktion, die verhindern sollte, dass das Gemälde ins Ausland verkauft wird.

Das Gemälde, das die römische Göttin Venus in liegender Position mit dem Rücken zum Betrachter darstellt, wurde zum Mittelpunkt dieses jüngsten Protests. Die beiden Mitglieder der Just Stop Oil-Gruppe teilten Aufnahmen ihres Angriffs in den sozialen Medien. Ihr Motiv bestand darin, ihre Stimme gegen die Vergabe neuer Öl- und Gaslizenzen im Vereinigten Königreich zu erheben.


Bemerkenswert ist, dass „The Rokeby Venus“ in der Geschichte einem ähnlichen Akt des Vandalismus ausgesetzt war, als Mary Richardson, eine Frauenrechtlerin, sie am 10. März 1914 angriff und sieben tiefe Schnitte auf der Leinwand hinterließ. Nach diesem Vorfall wurde das Gemälde einer gründlichen Restaurierung unterzogen, um den Schaden zu beheben.

Als Reaktion auf den jüngsten Vorfall veröffentlichte ein Sprecher der National Gallery am 6. November 2023 eine Erklärung, in der er bestätigte, dass zwei Personen kurz vor 11 Uhr Raum 30 der National Gallery betreten hatten. In der Erklärung hieß es, dass das Paar offenbar Notrettung in Anspruch genommen habe Hämmer schlagen „Die Toilette der Venus“ von Velázquez. Anschließend wurde der Raum von Besuchern geräumt und die Polizei zum Tatort gerufen. Infolgedessen wurden im Zusammenhang mit dem Angriff zwei Personen festgenommen.

Um das beschädigte Kunstwerk zu schützen und das Ausmaß des verursachten Schadens einzuschätzen, wurde das Gemälde aus der öffentlichen Ausstellung entfernt und befindet sich nun zur Untersuchung und möglichen Restaurierung in den Händen von Restauratoren.

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